FORUM 38, Winter 2012  Bericht über das Jubiläums-Herbstseminar im September 2012

Der Mühen Lohn

von I. R.

Als wir 2010 im Vorstand überlegten, WO wir das HERBSTSEMINAR 2012 organisieren, dachten wir ehrlich gesagt nicht an unser 25-jähriges Vereinsjubiläum. Dass wir uns zufälligerweise und rechtzeitig für Rendsburg entschieden hatten, war ein Glücksfall.

Blauäugig rechneten wir zu Beginn der organisatorischen Arbeit mit ca. 50 TeilnehmerInnen. Ziemlich rasch ließen wir uns durch die „Optionsmeldung“ in 2011 eines Besseren belehren: Innerhalb weniger Wochen bekundeten über 70 Mitglieder ihr Interesse an einer Teilnahme.

Da gab es noch keine Preisvorstellungen, keinen Programmablauf, nix Offizielles, nur der Termin stand fest … Die Leute wollten nach Rendsburg, koste es, was es wolle … – es war schon der blanke Wahnsinn.

 

 Im Vorstand stellten wir uns rasch auf die Bedingungen ein, in Unwissenheit dessen, was auf uns zukommen würde. Keiner aus dem aktiven Vorstand hatte je eine Veranstaltung in solchem Ausmaß organisiert.

  • Niemand konnte bis dahin ahnen, dass fast 1/3 unserer Mitgliedschaft anreisen wird.
  • Niemand konnte bis dahin ahnen, welche logistischen Herausforderungen zu meistern sind.
  • Niemand konnte bis dahin ahnen, WIE und WER das Ganze bezahlen soll.
  • Niemand konnte bis dahin ahnen, wie wir die TOTALE Kommunikation sicherstellen.

Die DAK nahm mit Zusage der Förderwürdigkeit eine große Last von uns, und wir konnten mutig beginnen, die Pläne zu verwirklichen.

Es gab nicht wenige Zeiten, wo wir uns selbst für „verrückt“ erklärten, uns die Realisierung mit wachsendem und zeitweise unüberschaubarem Ausmaß zuzumuten. Wir sind Laien, wir sind Ehrenämtler und hatten nebenbei weiterhin die Taggeschäfte der DHS zu erledigen.

Bissel Privatleben hat „frau“ ja auch noch. Mit Ehrfurcht danke ich meinem lieben Mann für sein Verständnis in den Monaten vor dem HERBSTSEMINAR, ich glaube, das war nicht immer einfach mit mir.

Aber – wie ist es bei „Familienfesten“? Man gibt das Letzte und versucht, seinen Gästen die Feier so angenehm wie möglich zu gestalten. Ist es nicht so? Man mobilisiert ungeahnte Kräfte, im Idealfall findet man Helfer, die einen unterstützen. Wir hatten den Idealfall.

Die Schlappohren aus dem hohen Norden Barbara, Katrin und Verena griffen uns tatkräftig unter die Arme. Sei es bei der Übernahme von organisatorischen Aufgaben wie die direkte Beteiligung bei den Freitag-Workshops oder der Suche nach ausreichenden Übernachtungsmöglichkeiten, sei es bei der Festprogrammgestaltung am Jubiläumsabend gewesen.

Die Eröffnung des Wochenendes und Begrüßung übernahm Olaf mit seinen Ausführungen über die Geschichte des Reha-Zentrums für Hörgeschädigte. Gespannt lauschten die Teilnehmer seinen kurzweiligen Episoden, mit vielen Bildern untermalt, der eine oder andere konnte sich gar wieder erkennen.

Sitzende und stehende Zuschauer

Die Workshops am Freitag mit Barbara, Livia, Katrin, Sabine von TESS, Lorenz und bei mir als Bastelvertreterin waren sehr gut angekommen bei den TeilnehmerInnen, war doch für fast alle etwas passendes dabei. Mehr ist in den „Feedbacks“ im gedruckten FORUM 38 zu lesen.

Teilnehmer sitzen im Kreis, Referentin mit MikrophonFrauen halten sich an den Händen, gehen im Kreis

Die TOTALE Kommunikation klappte, dank dem unermüdlichen Wirken der Techniker-Jungs Peter und Matthias. (Die Idee mit den gelben Pfandkärtchen war übrigens am Tag vor der Anreise der TeilnehmerInnen entstanden, nachdem wir immer wieder gegrübelt hatten, wie wir sicherstellen, dass Peter auch alle Geräte und Schleifen wieder zurückbekam…)

 

Die totale Kommunikation klappte aber auch durch die fliegenden Hände unserer – man kann fast sagen, vereinseigenen – Monika und Anna, Martina und nicht zuletzt unserer grandios mobilen und junggebliebenen Käthe. Am Samstag begleiteten die TeilnehmerInnen professionelle Dolmis, weil es uns wichtig war, dass JEDER JEDEN verstehen kann und unsere vereinstreuen Dolmis auch mit feiern sollten.

Zwei Frauen an NotebooksJüngere Frau hält die Hand einer älteren Frau

Die TeilnehmerInnen rutschten in Doppelzimmern zusammen, damit wir möglichst vielen Leuten das Dabeisein ermöglichen konnten. Das ist nicht selbstverständlich – in der „Groß-Familie“ nimmt man das schon mal in Kauf.

Die Planungen der zeitlichen Abläufe am gesamten Wochenende bereiteten uns in der Vorbereitungsphase ziemliches Kopfzerbrechen. Kein Teilnehmer sollte von Programmpunkt zu Programmpunkt hasten müssen, Zeit für persönliche Gespräche und individuelle Ruhepausen sahen wir genau so wichtig. Für die im Nordkolleg und in der Genossenschaftsakademie untergebrachten Teilnehmer dürfte es auch gepasst haben, für die auswärtig Untergebrachten war es natürlich anstrengend. Wie schrieb eine Teilnehmerin im PORTAL: „Wenn ihr die Nächte ganz streicht, wird's in der Tat deutlich billiger - dann brauchen wir ja auch keine Zimmer und Betten mehr.“  …

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