Artikel aus FORUM 32, Winter 2009, Seite 40 ff
Die Babyzeichensprache, eine erstaunliche Kommunikationsform bei Kleinkindern, findet vermehrt Beachtung. Diese "Zwergensprache" hat viele Ähnlichkeiten mit Lautsprache begleitenden Gebärden (LBG) und wird Eltern in Kursen vermittelt.
Kennen Sie die Zwergensprache?
von A. B.
Auf der Messe Babywelt, wo ich für die Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen einen Stand zu betreuen hatte, wurde die "Zwergensprache" vorgestellt. Gemeint ist damit die Babyzeichensprache. Ich hatte schon einmal in einem Zeitungsartikel darüber gelesen und ging interessiert zu dem Vortrag.
Die Referentin stellte eine Möglichkeit vor, wie mit den Babys kommuniziert werden kann, bevor diese – für uns Erwachsene verständlich – sprechen können. Dazu werden Kurse angeboten, in denen Eltern mit ihren Babys lernen, sich mit Handzeichen zu verständigen. Tatsächlich verwendete und zeigte die Referentin vereinfachte Gebärden, die der Deutschen Gebärdensprache (abgekürzt DGS) entlehnt sind und die ich vom lautsprachbegleitenden Gebärden (LBG) kenne. Die Referentin legte großen Wert darauf, dass natürlich viel mit dem Baby gesprochen und immer nur das wesentlichste Element des Satzes mit einem Babyzeichen veranschaulicht werden soll. Das ist doch also lautsprachbegleitendes Gebärden pur, oder?
Später traf ich die Referentin an meinem Stand und äußerte meine Gedanken und Bedenken. Letztendlich wird der Blick der Eltern auf ihr Baby gelenkt und seine Ausdrucksmöglichkeiten. Ich klärte die Referentin auch darüber auf, dass ihre Babyzeichensprache eher mit LBG als mit DGS zu tun hat. Sie verstand erst nicht den Unterschied, und ich konnte ihr diesen veranschaulichen.
Die Referentin war beeindruckt und will sich mit LBG beschäftigen. Diese Zwergensprache-Kurse gibt es schon seit längerem in England und werden nun auch zunehmend bei uns in Deutschland angeboten. Auf www.babyzeichensprache.com kann man mehr dazu erfahren und sich auch Videos ansehen.